Die 4 Prinzipien der Freiheit
1. Kein Alkohol, Drogen, Berauschung
2. Kein Fleisch, Fisch oder Eier
3. Keine unerlaubte Sexualität (außerhalb der Ehe)
4. Kein Glückspiel
Durch Einhalten dieser 4 regulierenden Prinzipien wird die Abhängigkeit von diversen Konsum-Sekten gebrochen und wahre Befreiung erlangt.
Zögere nicht und befreie Dich noch Heute aus der materialistischen Gefangenschaft. Befreie Dich von allem was dich fesselt und abhängig macht!
1. Kein Alkohol, Drogen, Berauschung – Freiheit von Abhängigkeit, Krankheit, Suchtverhalten, Unzufriedenheit und Depressivität. Fördert einen klaren Geist und Unterscheidungsvermögen.
Berauschung bezieht sich auf das Einnehmen verschiedener Substanzen, die für die Erhaltung des Körpers nicht notwendig sind und stimulierende oder depressive Auswirkungen auf den Geist und den Körper haben. Oftmals ist es eine Flucht in die Illusionswelt. Diese Gewohnheiten verursachen oft Krankheiten, vorzeitiges Altern und Unkonzentriertheit. Man sollte daher von Drogenkonsum Abstand nehmen. Der Fortschritt im Bhakti-Yoga führt zu vermehrter spirirtueller Freude, so dass die Notwendigkeit, sich zu berauschen, nachlässt.
2. Kein Fleisch, Fisch oder Eier – Freiheit von Gewalt, Agressivität, Krankheit und Gefühlskälte, Freiheit vom schlechten Karma. Fördert Barmherzigkeit, Gewaltlosigkeit und Mitgefühl für alle Lebewesen.
Das Essen von Fleisch beinhaltet das Schlachten oder Quälen von Tierformen, um ihre Körper zu essen. Wenn keine andere Nahrung verfügbar ist, mag der Mensch berechtigt sein, Tiere zu essen. Ansonsten wird das Schlachten von Tieren, nur um sich von Fleisch zu ernähren, verurteilt. Aus Barmherzigkeit und Mitleid sollte man Tiere nicht töten. Du sollst nicht töten, sagte Jesus.
Es gibt verschiedene Gründe, warum man kein Fleisch essen sollte. Jeder, der das Fleisch des Opfers isst, muss das schlechte Karma des Schlächters teilen. Außerdem ist das Essen von Fleisch ungesund. Die gesättigten Fettsäuren im Fleisch können zu Herzleiden und Krebs führen, während Gifte in dem sich zersetzenden Fleisch auch das Nervensystem angreifen und zu Senilität führen können. Es gibt ethisch-religiöse, gesundheitliche, physiologische und ökologische Gründe, warum der Mensch kein Fleisch essen sollte. Eine vegetarische Ernährung verhindert diverse Krankheiten und fördert ein längeres Leben.
3. Keine unerlaubte Sexualität– Freiheit von diversen Geschlechtskrankheiten. Fördert die natürliche Keuschheit und innere Schönheit.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass durch Sexualität Nachkommen gezeugt werden. Sexualität zu regulieren ist eine von der Natur gegebene Notwendigkeit. Sexualität ist natürlich – Kinder sind es auch. Nur der Mensch stellt sich den Gesetzen der Natur entgegen und versucht, durch Verhütungsmittel, Chemikalien oder sogar Abtreibung diese Gesetze zu umgehen.
Menschliches Leben fängt an wenn man Sex nur in einer Ehe und dort nur um spirituelle Kinder zu zeugen nutzt.Jede andere Form der Sexualität ist dementsprechend unerlaubt und bringt durch die sündhafte Handlung als Reaktion Unwissenheit mit sich und damit wird der Drang nach Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis fast gänzlich abgetötet.
4. Kein Glückspiel – Freiheit von Gier, Habsucht, Betrug. Fördert die Wahrhaftigkeit.
Eine allgemeine Tendenz der Menschen ist es, sich durch geschickte manipulative Verhaltensweisen bereichern zu wollen. Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass jeder sowieso nur bekommt, was das Schicksal vorsieht. Klassisch gesehen ist das Glücksspiel repräsentativ für alle Methoden, sich auf irgend eine Weise mehr anzueignen. Heute versuchen sich viele mit Geldspekulationen aller Art. Das Ergebnis solcher Aktivitäten ist das Anwachsen materieller Anhaftung; dazu gehören vermehrte Gier und Habsucht. Andere Folgen sind der Verlust der geistigen Ausgeglichenheit aufgrund von Angst und die Zunahme von Unehrlichkeit und Betrug, was die erhabene Qualität der Wahrhaftigkeit zerstört.
1. Ein Vaisnava (Gottgeweihter) lebt rein vegetarisch, er verzichtet auf den Genuß von Fleisch, Fisch und Eiern. 2. Er meidet Rauschmittel, neben Drogen und Alkohol auch Kaffee, Tee und Tabak. 3. Glücksspiele und jede Art „frivolen“ Sports und Spiel sind ihm verboten. 4. Kein unregulierter Geschlechtsverkehr. Die sexuelle Betätigung beschränkt sich innerhalb einer Ehe auf die Zeugung von Kindern.
Wer diese Prinzipien nicht einhält, kann schwerlich als Vaisnava anerkannt werden. Diese Prinzipien sind enorm hilfreich, um erfolgreich Krishna-Bewusstsein zu praktizieren und fortwährend den Heiligen Namen zu chanten. Sie entreißen den Praktikanten aus den Klauen des leidvollen, materiellen Lebens und erleichtern und eröffnen ihm stattdessen den glückverheißenden Weg zurück in das spirituelle Reich des Höchsten Herrn. Man mag sie als Engel betrachten, von denen man beschützt wird und die einem zugleich dabei helfen, sein Leben erfolgreich zu machen.
Die vier regulierenden Prinzipien sind nicht einfach nur willkürliche Gebote bestimmter Gurus oder Personen, sondern dahinter steht ein spirituelles Prinzip, dem anzunähern der eigentliche Zweck der Unterweisung ist. Regeln nur um der Regel willen zu befolgen, geht am eigentlichen Sinn vorbei. Diese regulierenden Prinzipien sind Grundvoraussetzungen einer menschenwürdigen Gesellschaftsordnung, lehren sie doch ethische und moralische Werte.
Alle Yoga-Prinzipien (nicht nur Bhakti-Yoga) beschreiben das Essen von Fleisch, Fisch und Eiern nebst den karmischen Aspekten als der spirituellen Entwicklung abträglich, da es der Fähigkeit zur Barmherzigkeit im Menschen entgegenwirkt (vgl. Atharva Veda 9.48.5: „Jene edlen Seelen, die Meditation und andere Arten von Yoga üben, die Rücksicht gegenüber allen Wesen walten lassen, die alle Tiere schützen, sie sind es, die geistige Übungen wirklich ernst nehmen.“)
Weshalb wird im Fleischverzehr der Verlust des Mitfühlens und damit eine der spirituellen Entwicklung des Menschen entgegenstehende Wirkung gesehen? Weil es des Töten, das Leid anderer Wesen ohne Notwendigkeit in Kauf nimmt. Selbst Jesus sagt: „Du sollst nicht töten.“ Auf diese Weise wird Grausamkeit zu einer Gewohnheit, die nicht einmal mehr als grausam wahrgenommen wird, weil man gegenüber dem Empfinden des anderen (schwächeren) Wesens abgestumpft ist (vgl. Manu Samhita 5.49: „Nachdem er gründlich über die Herkunft von Fleischspeisen und die Grausamkeit des Fesselns und Tötens körperlicher Wesen nachgedacht hat, sollte der Mensch keinerlei Fleisch mehr essen.“)
Warum kein Fleischessen?
Weil das Schlachten von unschuldigen Tieren bloß zur Befriedigung von perversen Gelüsten der Zunge nicht das ist, was Krishna will und was Mutter Natur uns zugedacht hat. Menschen sind keine Fleischfresser und auch keine Allesfresser, wie uns vielleicht diverse Schulbücher weismachen wollen. Wenn die Menschen von Natur aus geschaffen worden wären, Tiere zu jagen und deren Fleisch zu essen, dann wäre es völlig natürlich für uns, etwa im Wald nach Eichkätzchen, Mäusen, Hasen und Rehen zu jagen, sie in Stücke zu reißen und roh aufzufressen, ohne dabei krank oder in eine geschlossene Anstalt eingesperrt zu werden. Als angenommene Allesfresser würden wir natürlich auch an Spinnen, Schaben, Käfern, Würmern und diversen anderen unaussprechlichen Dingen unsere Freude haben und nicht eher schreiend davonlaufen, wenn wir mit ihnen in Berührung kommen. Finden wir jedoch ein paar Beeren im Wald, dann ist es ganz natürlich, dass wir sie pflücken und essen, roh und völlig ohne künstliche Hilfsmittel, weil diese Nahrung von Natur aus dem Menschen bestimmt ist. Man muss also wirklich kein Akademiker sein, um verstehen zu können, dass der Mensch Vegetarier ist und Fleischnahrung nicht für ihn bestimmt ist, außer im absoluten Notfall, sollte es KEINE andere Nahrung geben, dann darf der Mensch zum Überleben ein Tier töten, ansonsten nicht.
Körperlich gesehen gibt Fleisch dem Körper (solange er noch jung ist) Kraft ohne Ausdauer. Das heißt, es macht ihn fett und bewirkt Krankheiten. Sehr viele Krankheiten (vor allem sogenannte Zivilisationskrankheiten) könnten leicht verhindert werden, wenn die Menschen kein Fleisch essen würden. Noch schlimmer sind die geistigen und spirituellen Auswirkungen. Ein Fleischesser ist nicht in der Lage, die subtile spirituelle Philosophie zu verstehen, und wer sehr viele Tiere tötet oder isst, der beraubt sich sogar seiner Freiheit, d.h. er wird völlig unfähig ein spirituelles Leben auch nur zu verstehen, geschweige zu führen.
Wie kann jemand, der Tieren gegenüber keine Gnade kennt, Gnade von Gott erwarten? Fleischessen macht „Körper-bewusst“ anstatt „Krishna-bewusst“. Das bedeutet, man wird anstatt der Gnade Krishnas einem unerbittlichen Naturgesetz unterworfen, dem Karma-Gesetz – „Wie du mir, so ich dir.“
Denn in dieser Welt kann man nichts tun, ohne dafür die Konsequenzen tragen zu müssen. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob man an diese Konsequenzen glaubt oder nicht. Das Karma-Gesetz ist wie Feuer, es verbrennt jeden ohne Unterschied, ganz egal ob er nun das Feuer kennt und akzeptiert oder nicht. Wer tötet, wird getötet werden; wer gnadenlos ist, wird keine Gnade erfahren. Für eine bessere Welt mit weniger Morden und Kriegsschlachten muss das Schlachten der Tiere eingestellt werden. Solange der Mensch hilflose Lebewesen ohne Notwendigkeit tötet und sogar grauenhafte Schlachtfabriken dafür unterhält, wird es Konzentrationslager und Kriege geben und werden Bemühungen um dauerhaften Frieden vergebens sein. „Was du nicht willst, das man dir tut, das füge keinem anderen zu.“ Wer sich an diesen Grundsatz hält, hat das Karma-Gesetz verstanden.
Eine natürliche vegetarische Ernährung hingegen hält den menschlichen Körper schlank und gesund. Sie reinigt den Geist und hilft uns dabei, die spirituelle Philosophie zu verstehen, worauf wir ein gutes Leben führen und schließlich aus dem Kreislauf von Geburt und Tod freikommen. Die Veden sagen, dass sich ein Fleischesser sein Recht auf den Himmel verspielt, wohingegen bloße vegetarische Ernährung eine große spirituelle Belohnung bewirkt. Wenn man alleine schon die Tatsache betrachtet, dass Fleischessen so viele Probleme für Menschen, Tiere und Umwelt mit sich bringt, braucht man nicht einmal an die Aussage der Veden zu glauben, um auf dieses mit soviel Schmerz und Chemie zubereitete blutige Mahl zu verzichten. Es mag eine Zeit kommen, da werden unsere eigenen Kinder auf die Gräuel des Tiermordens ähnlich fassungslos blicken, wie wir heute auf die Gräuel der Weltkriege.
Warum kein Glücksspiel?
Glücksspiel birgt die Gefahr, dass man davon süchtig wird. Ein süchtiger Glücksspieler stürzt sich in enorme finanzielle Schwierigkeiten, schuldet jedem Geld und fängt schließlich sogar zu stehlen an. Er kann kaum mehr schlafen, verfällt oft auch noch Drogen wie Alkohol, wird wahrscheinlich zu einem Suizidfall und vernachlässigt seine sozialen Pflichten. In seinem Irrwahn, es gäbe einen Cheat (Hintertürchen) für die Gesetze der Natur, wo er sich auf unrechte oder billige Weise bereichern könnte, richtet er für sich und andere eine Menge Unheil an. Das Glücksspiel ist nicht nur Willensschwäche, sondern eine alles verzehrende Leidenschaft, die einer Elementargewalt gleichkommt. Wer ihm verfällt, der ist in so mancher Hinsicht schlechter dran als ein Drogensüchtiger. Es kommt auch sicherlich nicht von ungefähr, dass Glücksspiel seit jeher mit mafiosen Strukturen und zwielichtigen Gestalten verwoben ist.
Warum keine Berauschung?
Berauschung bedeutet, dem Körper Substanzen zuzuführen, die nicht der Erhaltung des Körpers dienen, sondern Rauschzustände verursachen, die süchtig machen. Deswegen bezieht sich Berauschung nicht nur auf Alkohol und Drogen, sondern im weiteren Sinn auch auf Teein (Schwarztee und Grüner Tee), Nikotin, Kakao und Koffein. Heutzutage sind viele Leute von solchen Stimulatoren und Drogen abhängig, weil sie so ihrem sinnlosen oder langweiligen materiellen Leben zu entfliehen versuchen oder Ängste und Schuldgefühle unterdrücken. Diese Flucht ist jedoch nur zeitweilig und wird bitter bezahlt. Neben oft hohen Kosten und Kriminalität, sind neben frühzeitigem Altern auch der Verlust der geistigen und körperlichen Gesundheit die Folge. Durch die Verwendung von immer stärkeren Berauschungsmitteln geht die Reinheit verloren. Wer sich den Verstand durch Drogen ruiniert, d.h. wer (unschön ausgedrückt) der Verblödung und dem Wahnsinn anheim gefallen ist, der ist nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren oder effektiv ein Problem zu lösen, was eine große Behinderung im spirituellen Leben ist (und nicht nur dort). Drogen, Rausch- oder Betäubungsmittel findet man heute in allen Gesellschaftsschichten. Wohl jeder Polizist und Kriminologe wird bestätigen können, dass es eine direkte Beziehung zwischen Drogen, insbesondere Alkohol, und Verbrechen gibt. Sehr viele Verbrechen werden unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen begangen oder erst möglich gemacht, wobei schon geringe Mengen ausreichen.
Für jene, die Berauschung zu einem Teil ihres Alltags gemacht haben, scheinen Drogen wie ein anderer Teil der Realität zu sein. Doch scheinbar real bedeutet nicht wirklich real. Bevor wir anfangen, uns mit der Realität auseinanderzusetzen, sollten wir zuerst einmal damit aufhören, unsere Gehirne mit Unrealität vollzustopfen. Indem man sich von Berauschungsmitteln enthält, wird man fähig, die wirkliche Realität zu verstehen – und die höchste Realität ist Gott, Krishna. Jemand, der im Krishna-Bewusstsein gefestigt ist, der bleibt für immer high.
Warum keinen unregulierten Geschlechtsverkehr?
Wir scheinen uns von den vorgeblich dummen und primitiven Fesseln sexueller Zurückhaltung befreit zu haben. Und dennoch begleitet unser Marsch zu immer befremdlicheren sexuellen Praktiken eine zunehmende Anzahl von Problemen. Eine Plage von Geschlechtskrankheiten fordert immer mehr Opfer.
Abscheuliche sexuelle Perversionen werden „gesellschaftsfähig“, darunter Kindesmissbrauch und Vergewaltigung, die von noch schlimmeren Abartigkeiten gefolgt werden. Verhütungsmittel verursachen Krankheiten. Da unregulierter Geschlechtsverkehr zu Impotenz führt, feiern zweifelhafte Potenzmittel große Erfolge, auf Kosten der Gesundheit derer, die sie anwenden. Viele Millionen Abtreibungen führen den Begriff „Elternschaft“ und „Menschlichkeit“ ad absurdum; ungewollte Kinder, die den Klauen der Geburtskontrolle entkommen sind, bevölkern die Straßen der Städte und die Gefängnisse. Noch nie seit Menschengedenken hat der profane Akt der Vermehrung einen derartigen Alptraum bewirkt, wie seit der „sexuellen Befreiung“ der Moderne. All diese Dinge können niemals durch die Lust am Geschlechtsverkehr („weil es mir Spaß macht“) gerechtfertigt werden.
Geschlechtsverkehr ist von Natur aus dafür gedacht, Kinder zu haben. Wer seine Kinder ordentlich unterbringen, ernähren und spirituell erziehen kann, der kann so viele Kinder haben, wie er mag. Wenn der Geschlechtsverkehr nicht zur Zeugung von ordentlichen Kindern dient, dann wird er eine Ursache von Knechtschaft, Krankheit, Unfruchtbarkeit, ungewollten Kindern und Abtreibung (Massenmord im Mutterleib). Durch den Vorgang des Krishna-Bewusstseins wird die ewige Natur und die natürliche Gottesliebe des Lebewesens erweckt und der Wunsch nach unreguliertem Geschlechtsverkehr dadurch transformiert in reine Hingabe/Liebe zu Gott, denn Lust ist nichts anderes als eine pervertierte Spiegelung der natürlichen Hingabe des Lebewesens zum Höchsten Herrn.
Und wenn ich diese Prinzipien nicht einhalten kann?
Gut Ding will Weile haben. Geduld und Entschlossenheit sind notwendig, die regulierenden Prinzipien einzuhalten. Man muss begreifen, dass die regulierenden Prinzipien keine Schikanen sind, sondern im Gegenteil dazu dienen, ein möglichst unbeschwertes, gesundes, erfolgreiches und vor allem spirituelles Leben führen zu können. Am wichtigsten ist es, nicht aufzugeben; man soll die Intelligenz schärfen (Srila Prabhupadas Bücher lesen!), die Gemeinschaft von fortgeschrittenen Vaisnavas suchen und sich einfach irgendwie im hingebungsvollen Dienst zu betätigen versuchen. Das ist am allerwichtigsten. Hingebungsvoller Dienst kann unter allen Umständen ausgeführt werden und ist nicht von regulierenden Prinzipien abhängig.
Srila Prabhupada sagt dazu: Svami und gosvami nennt man diejenigen Menschen, die imstande sind, ihre Sinne zu zügeln. Wir müssen nicht glauben, dass wir dazu nicht imstande sind. Jedem ist es möglich. Das Chanten gibt uns die Kraft dazu.
Das Chanten von „Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare / Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare“ wird uns helfen.
Wir dürfen nicht verzagen, weil wir glauben, wir hätten keine Kraft. Die Kraft wird uns gegeben werden. Wir müssen nur weitermachen. Kirtanam sravanam bedeutet, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare zu chanten und einiges aus der Bhagavad-gita und dem Srimad-Bhagavatam zu hören oder zu lesen. Diese beiden Möglichkeiten müssen wir nutzen, und uns wird die notwendige Kraft gegeben werden, um ein spirituelles Leben führen zu können. Auf der Ebene, auf der wir imstande sind, unsere Sinne zu zügeln, müssen wir dann ganz gefestigt werden. (aus: Die Quelle Absoluten Wissens)
Warum soll man diese regulierenden Prinzipien überhaupt einhalten?
Weil es dhira (Frieden) gibt. Kein Stress mehr, man muss nicht mehr wie ein Verrückter herumlaufen um die unstillbaren, brennenden Wünsche der Sinne irgendwie zu besänftigen. Der Geist wird friedlich, man ist der Herr seiner Sinne, anstatt deren Sklave. Soviele Leuten zahlen ihren Anti-Stress-Therapeuten eine Menge Geld. Doch tatsächlich müssten sie nur den regulierenden Prinzipien folgen und Hare Krishna chanten. Das ist sogar gratis. Auch wenn du einen Psychiater dafür bezahlst, damit er dir erzählt, die regulierenden Prinzipien seien die Ursache für deinen Stress und du müsstest dich jetzt endlich „freimachen“, wird dir auch das nicht helfen.
Es hilft nur deinem Psychiater, mit dir noch mehr Geld zu verdienen, weil dein Zustand immer nur noch schlimmer werden wird, wenn du solch schlechte Ratschläge befolgst. Die Medizin (Krishna-Bewusstsein) mag am Anfang fürchterlich schmecken und es wird wahrscheinlich ein schwerer Kampf mit vielen Niederlagen sein, bis diese ungewollten materiellen Wünsche oder Krankheiten mithilfe der spirituellen Medizin des Bhakti-Yoga besiegt sind, aber schließlich wird dich die Medizin von der Krankheit des Materialismus heilen. Die sogenannte materielle Sinnesfreude (Krankheit) ist bei nüchterner Betrachtung erniedrigend, erbärmlich und widerwärtig. Es ist keine echte Freude, sondern eine Krankheit, die uns den Weg zu wirklicher spiritueller Freude blockiert.
Srila Prabhupada: „Geistige Ausgeglichenheit (sama) kann nur von dem erreicht werden, der davon überzeugt ist, dass der Höchste Persönliche Gott der Ursprung aller Dinge ist, und der seine Sinne beherrschen kann. Wenn man bereit ist, alle nur erdenklichen materiellen Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen, um die materiellen Sinne zu beherrschen und den Geist im Gleichgewicht zu halten, nennt man dies „titiksa“ oder „Duldsamkeit“. Und wenn man das Drängen der Zunge und der Genitalien beherrschen kann, wird dies „dhiti“ genannt. Hat man die dhiti Stufe erreicht, wird man dhira, friedvoll. Ein friedvoller Mensch wird durch den Drang der Zunge und der Genitalien nicht mehr beunruhigt.“ (aus: Die Lehren von Sri Krishna Caitanya, Kapitel 1)
Spirituelle Disziplin
Im Srimad-Bhagavatam finden sich u.a. umfangreiche Ausführungen über spirituell fortgeschrittene Gesellschaften und auch ihren Niedergang. Den Veden zufolge beruhen tugendhafte Gesellschaften auf dem Verständnis der Regierung und der Bevölkerung, dass Verzichtsbereitschaft (Einfachheit oder Entsagung), Wahrhaftigkeit, Reinheit und Barmherzigkeit erstrebenswerte Güter von unschätzbarem Wert sind. Diesen vier Prinzipien echter Religion steht die Neigung der Menschen entgegen, sich dem Glücksspiel, der Berauschung, uneingeschränkter Sexualität und wahllosen Nahrungsmitteln ohne Rücksicht auf Verluste hinzugeben. Zur Förderung der Zivilisation sollten die Regierenden daher Regulierungen durchsetzen, die auf der einen Seite das Bedürfnis an Sinnenbefriedigung berücksichtigen, jedoch die Gefahren der uneingeschränkten Egozentrik nicht außer Acht lassen. Es ist ein wesentliches Element von Staatskunst, die richtige Balance zu halten. Besonders die Geistlichen einer Gesellschaft sind verpflichtet, als Vorbilder exemplarisch zu leben. Sri Krishna erwartet von Seinen Geweihten, dass gerade sie für die Menschen verlässliche Partner sind, nach denen sie sich richten können. Wer im Bhakti-Yoga fortschreiten möchte, sollte daher bemüht sein, sich dem erstrebenswerten Ziel zu nähern, einem Leben voller natürlicher spiritueller Freude und ohne Missbrauch. Manches mag einem leichter fallen und manches schwerer. Man kann auch meist nicht von heute auf morgen seinen gesamten Lebensstil ändern. Jeder ernsthaft spirituell Suchende wird jedoch – auch wenn er dem Standard (noch) nicht folgen kann – zugeben müssen, dass die Prinzipien Sinn ergeben.
Zufriedenheit
Eine allgemeine Tendenz der Menschen ist es, sich durch geschickte manipulative Verhaltensweisen bereichern zu wollen. Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass jeder sowieso nur bekommt, was das Schicksal vorsieht. Klassisch gesehen ist das Glücksspiel repräsentativ für alle Methoden, sich auf irgend eine Weise mehr anzueignen. Heute versuchen sich viele mit Geldspekulationen aller Art. Das Ergebnis solcher Aktivitäten ist das Anwachsen materieller Anhaftung; dazu gehören vermehrte Gier und Habsucht. Andere Folgen sind der Verlust der geistigen Ausgeglichenheit aufgrund von Angst und die Zunahme von Unehrlichkeit und Betrug, was die erhabene Qualität der Wahrhaftigkeit zerstört.
Nüchternheit
Berauschung bezieht sich auf das Einnehmen verschiedener Substanzen, die für die Erhaltung des Körpers nicht notwendig sind und stimulierende oder depressive Auswirkungen auf den Geist und den Körper haben. Diese Gewohnheiten verursachen oft Krankheiten, vorzeitiges Altern und Unkonzentriertheit. Man sollte daher von Drogenkonsum Abstand nehmen. Der Fortschritt im Bhakti-Yoga führt zu vermehrter spirirtueller Freude, so dass die Notwendigkeit, sich zu berauschen nachlässt und man am Ende gar keinen Bedarf danach verspürt.
Gewaltlose und reine Ernährung
Das Essen von Fleisch und Fisch beinhaltet das Schlachten oder Quälen von Tierformen, um ihre Körper zu essen. Wenn keine andere Nahrung verfügbar ist, mag der Mensch berechtigt sein, Tiere zu essen. Ansonsten wird das Schlachten von Tieren, nur um sich von Fleisch zu ernähren, verurteilt. Aus Barmherzigkeit und Mitleid sollte man Tiere nicht töten.
Es gibt verschiedene Gründe, warum man kein Fleisch essen sollte. Jeder, der das Fleisch des Opfers isst, muss das schlechte Karma des Schlächters teilen. Außerdem ist das Essen von Fleisch ungesund. Die gesättigten Fettsäuren im Fleisch können zu Herzleiden und Krebs führen, während Gifte in dem sich zersetzenden Fleisch auch das Nervensystem angreifen und zu Senilität führen können. Es gibt ethisch- religiöse, gesundheitliche, physiologische und ökologische Gründe, warum der Mensch kein Fleisch Essen sollte. In der Bhagavad-gita (9.26) sagt Shri Krishna:
पत्रं पुष्पं फलं तोयं यो मे भक्त्या प्रयच्छति ।
तदहं भक्त्युपहृतमश्नामि प्रयतात्मनः ॥२६॥
patraṁ puṣpaṁ phalaṁ toyaṁ / yo me bhaktyā prayacchati
tad ahaṁ bhakty-upahṛtam / aśnāmi prayatātmanaḥ
„Wenn jemand Mir mit Liebe und Hingabe ein Blatt, eine Blume, eine Frucht oder ein wenig Wasser opfert, werde Ich es annehmen.“ (BG 9.26)
Wenn wir solch vegetarische Opferspeisen zu uns nehmen, läutern wir unsere Existenz.
Keuschheit
Die Natur hat es so eingerichtet, dass durch Sexualität Nachkommen gezeugt werden. Sexualität zu regulieren ist eine von der Natur gegebene Notwendigkeit. Sexualität ist natürlich – Kinder sind es auch. Nur der Mensch stellt sich den Gesetzen der Natur entgegen und versucht, durch Verhütungsmittel, Chemikalien oder sogar Abtreibung diese Gesetze zu umgehen. Sex ist nichts böses, wie das von verschiedenen Moralaposteln verkündet wird. Die Erfahrungen bei erwünschter Sexualtität sind sogar göttlich, wie Sri Krishna in der Bhagavad-gita ausführt. Die Menschen haben die Neigung, sich in diesen Betätigungen zu verlieren, ohne den höheren Sinn zu erkennen, der darin liegt, egozentrische Sexualität, allein zur lustvollen Sinnenbefriedigung zu transzendieren und zu transformieren in den liebevollen hingebungsvollen Dienst zu Sri Krsna. Dem ursprünglich natürlichen Gesundheitszustand der reinen spirituellen Seele, bevor sie in die materielle Welt fiel. Wer der ungezügelten Sexualität frönt, kann nur schwer verstehen, welche Schätze jenseits davon auf ihn warten.