In den darauffolgenden Jahren schrieb Śrīla Prabhupāda einen Kommentar zur Bhagavad-gītā, unterstützte die Gauḍīya Maṭha in ihrer Arbeit und begann 1944, ohne fremde Hilfe, das Magazin »Back to Godhead« in englischer Sprache regelmäßig zu veröffentlichen. Er editierte es selbst, schrieb die Manuskripte mit der Maschine und überprüfte die Korrekturfahnen. Eigenhändig verteilte er die einzelnen Exemplare großzügig und versuchte unter großen Anstrengungen, die Publikation aufrechtzuerhalten. Mitte der Siebziger Jahre betrug die monatliche Auflage über eine Million Exemplare, die in die wichtigsten Sprachen der Welt übersetzt wurden.
Als Anerkennung für Śrīla Prabhupādas philosophische Gelehrsamkeit und Hingabe ehrte ihn die Gauḍīya-Vaiṣṇava-Gesellschaft 1947 mit dem Titel „Bhaktivedanta„.
1950, im Alter von vierundfünfzig Jahren, zog sich Śrīla Prabhupāda aus dem Familienleben zurück, und vier Jahre später trat er in den vānaprastha-Stand (Leben in Zurückgezogenheit) ein, um seinen Studien und seiner Schreibtätigkeit mehr Zeit widmen zu können.
Śrīla Prabhupāda reiste zur heiligen Stadt Vṛndāvana, wo er in dem historischen, mittelalterlichen Tempel von Rādhā-Dāmodara in sehr bescheidenen Verhältnissen lebte.
1959 trat er in den Lebensstand der Entsagung (sannyāsa). Im Rādhā-Dāmodara-Tempel begann Śrīla Prabhupāda dann mit der Arbeit an seinem Lebenswerk – einer vielbändigen Übersetzung mit Kommentar des achtzehntausend Verse umfassenden Śrīmad-Bhāgavatam (Bhāgavata Purāṇa). Dort entstand auch das Buch Easy Journey to Other Planets (dt.: Jenseits von Zeit und Raum).
1962 publizierte er den ersten Band des über 5.000 Jahre alten Śrīmad-Bhāgavatam, eine Erstübersetzung ins Englische, dem schon bald zwei weitere Bände folgten.
Nach der Veröffentlichung von drei Bänden des Bhāgavatam reiste Śrīla Prabhupāda 1965 in die Vereinigten Staaten von Amerika, um die Mission seines spirituellen Meisters zu erfüllen, das Kṛṣṇa-Bewußtsein in der westlichen Welt zu verbreiten.
Als Śrīla Prabhupāda im September 1965 mit dem Frachtschiff Jaladūta im Hafen von New York ankam, brachte er außer seinen Büchern nur sieben Dollar und ein Paar Handzimbeln mit. Nach einem Jahr großer Schwierigkeiten gründete er dann im Juli 1966 die »International Society for Krishna Consciousness« (ISKCON, dt.: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein), die sich inzwischen zur größten spirituellen Bewegung der Gegenwart entwickelte.
Seit dieser Zeit übersetzte und veröffentlichte Śrīla Prabhupāda 30 weitere große Bücher und ungefähr 10 Taschenbücher, was ihn bei allen Sanskritwissenschaftlern als den bedeutendsten Sanskritgelehrten der Gegenwart bekannt machte.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters übersetzte A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda immer noch täglich mehrere Stunden aus den vedischen Schriften, von denen eine Vielzahl bereits als Lehrbücher an Universitäten dienen. Wie Śrī Lal Bahadur Shastri, der ehemalige Premierminister von Indien bekundete, leistet A.C. Bhaktivedanta Swami wertvolle Arbeit; seine Bücher sind bedeutende Beiträge zur Befreiung der Menschheit.
Hochgeachtet in akademischen Kreisen wegen ihrer Authentizität, Tiefe und Klarheit, werden Śrīla Prabhupādas Bücher an zahlreichen Hochschulen und Universitäten als Lehrmittel benutzt. Bis zum März 1977 war Śrīla Prabhupāda auf Vorlesungsreisen, die ihn auf fünf Kontinente führten, vierzehnmal um die Welt gereist. Ungeachtet eines solch straffen Zeitplans entstanden fortlaufend Bücher, die eine wahre Bibliothek an vedischer Philosophie, Religion, Literatur und Kultur bilden.
Bis zu seinem physischen Verscheiden am 14. November 1977 in Vṛndāvana, Indien, verfaßte Śrīla Prabhupāda mehr als 80 Bände autoritativer Übersetzungen, Kommentare und zusammenfassende Studien der vedischen Literatur Indiens. Für seine Schüler lebt Śrīla Prabhupāda in seinen Büchern und Instruktionen weiter.
Die meisten seiner Bücher hat Śrīla Prabhupāda in englischer Sprache geschrieben oder diktiert. Sie wurden in praktisch alle mehr oder weniger wichtigen Sprachen der Welt übersetzt.